Das Maschinenring aus sportlicher Sicht nicht besonders effizient ist, liegt auf der Hand, sonst würden sämtlichen Spitzensportler ja so trainieren. Das Problem liegt aus meiner Sicht aber noch ganz anders:
Wer AUSSCHLIESSLICH an Maschinen Trainiert, der tut sich auf Dauer unter Umständen nichts Gutes. Die Kraft die hier entwickelt wird, ist im realen Leben entweder nicht abrufbar, oder sie kann nicht beherrscht werden. Weder die Sekundär- und Stützmuskulatur, noch die Bänder und Gelenke werden Trainiert und die Koordination sowieso nicht. Was als Prävention gedacht ist kann sich daher schnell ins Gegenteil verkehren.
Beispiel Beinpresse:
Wer in der Beinpresse sein doppeltes Körpergewicht stemmen kann, der müsste ja eigentlich auch einbeinige Kniebeugen können. Das ist aber selten der Fall, denn weder die hierfür erforderliche Stützmuskulatur, noch die Koordination ist vorhanden.
Wird die an der Beinpresse entwickelte Kraft z.B. auf dem Fußballplatz eingesetzt, dann führt der stärkere Antritt auch zu höheren Belastungen der Knie- und Fußgelenke. Wenn die nicht hinreichend stabil sind, weil sie nicht in gleichem Maße Trainiert wurden, dann kann es zu üblen Verletzungen kommen. Auf die Idee, dass die Ursache im falschen Krafttraining zu suchen ist, kommt nur meist keiner.
Auch das Kernthema von Kieser, die Stärkung der Rückenmuskulatur sehe ich bei reine Maschinentraining kritisch. Die Bauch- und Rückenmuskulatur besteht aus ca. 15 Muskelgruppen die die Wirbelsäule stabil halten. Mit den Maschinen die ich kenne, erreicht man aber nur einen Bruchteil dieser Muskeln. Wer –Dank starker Rückenstrecker- den Kasten Biel locker aus dem Kreuz hebt, kann sich bei einer Drehung, oder einer ungleichseitigen Belastung mit derselben auch schnell verheben. Wer es ernst meint mit der Prävention, der sollte im Wesentlichen mit freien Übungen trainieren.